“Just can’t get enough Southwest” - 22 Tage im August/September 2009 durch Nevada, Arizona, Texas, New Mexico, Colorado und UtahZeitraum: 22.08. bis 12.09.2009 ab/bis Las VegasGefahrene Meilen: 4.386 (PKW) und 272 (Motorrad)Reisebericht Südwesten USA 2009PrologEntscheidend für unsere Routenplanung in diesem Jahr war, die weißen Flecken auf unserer Karte imsüdlichen Arizona zu füllen. Desweiteren stand auch das White Sands NM schon lange ganz oben auf unsererToDo-Liste. Und wo wir schonmal in der Gegend sind, wollten wir gleich auch unsere Welcome-Schilder-Sammlung um Texas erweitern. In der Gegend um Page und Moab wird es sowieso nie langweilig - auchwenn man dort schon viele viele Tage verbracht hat - und so stand ziemlich bald die obige Route fest.Die Unterkünfte haben wir fast alle vorgebucht. Wer gut geplant hat braucht keine Spielräume, mitWetterkapriolen ist um diese Jahreszeit nicht zu rechnen und außerdem wissen wir gerne vorher, wo wirunsere müden Häupter betten und müssen abends keine Zeit mit der Hotelsuche vergeuden. Bei Alamohaben wir einen Fullsize SUV gebucht, denn wir sind auf bestmögliche Geländetauglichkeit angewiesen undhaben so in der Choiceline die größte Auswahl. Obwohl wir lieber direkt fliegen haben wir wegen der für unsbesten Flugtage und -zeiten diesmal bei United Airlines gebucht, und zwar Frankfurt-Chicago-Las Vegas. DieNacht vor dem Flug verbringen wir im Mercure Wings Airport Hotel in Frankfurt, wo auch unser Auto dienächsten drei Wochen auf uns warten wird. Und jetzt geht’s los! 1. Tag: Frankfurt - Chicago - Las Vegas“Airport Hopping”Pünktlich um 6:30 Uhr sind wir heute Morgen zwei Stunden vor Abflug am Airport. Bei Warten auf dasBoarding wird aber schnell klar, dass wir ruhig noch etwas liegenbleiben hätten können. Im Zehnminutentaktwird der Abflug immer weiter nach hinten verschoben. Unser Flieger hat auf dem Herflug Verspätung - und wirmittlerweile nur noch 90 Minuten Zeit für das Umsteigen in Chicago. Mit einer dreiviertel Stunde Verspätung heben wir schließlich ab und verlassen Deutschland über dienordfriesischen Inseln. Weiter geht es über Island und Grönland, auf das sich bei klarstem Himmel sehrschöne Aussichten ergeben. Ab der kanadischen Küste bis zum Lake Michigan verhindert dann leider eine geschlossene Wolkendecke diefreie Sicht. Wir werden den Flug über das Gefühl nicht los, dass diese Verspätung heute morgen uns noch zumVerhängnis werden wird. Wir können knapp 20 Minuten aufholen und landen nach 9 Stunden um kurz vor 11Uhr Ortszeit in Chicago. Die Flugbegleiterin versichert uns, dass wir unseren Weiterflug nach Las Vegas um 11:55 Uhr erreichenwerden, da angeblich um diese Uhrzeit an der Immigration nichts los sei. Doch eine bis auf den letzten Platzbesetzte Boeing 777 macht da schon ganz schön was los. Dazu kommt noch eine andere vollbesetzteMaschine aus Japan. Während wir in der endlosen Schlange auf unseren Einlass ins Land warten wird uns klar, dass wir unserenAnschlussflug nie und nimmer erreichen werden. Nachdem die Immigration dann kurz und schmerzlos hinteruns gebracht wird, geht es zum nächsten United Schalter. Die drei nächsten Flüge nach Las Vegas sindüberbucht. Wir haben die Wahl zwischen Standby-Tickets hierfür oder festen Plätzen für den nächsten Flugnach L.A. und dann weiter nach Las Vegas. Da wir noch nicht in Zocker-Stimmung sind entscheiden wir unsfür die zweite Variante. Während wir 3 Stunden auf unseren Weiterflug warten beschließen wir zum zweitenMal, dass wir nur noch direkt fliegen. Das erste Mal hatten wir das schon 2000 beschlossen, wo wir auf genaudiesem Flughafen 12 Stunden auf unseren Weiterflug nach Deutschland gewartet haben. So never break yourown rules!Ein Gutes hat das Ganze aber: um unser Gepäck müssen wir uns erstmal nicht mehr kümmern, das istangeblich schon ohne uns auf direktem Wege nach Las Vegas und wartet dann dort auf uns. Wir ahnen, dassdas niemals gutgehen kann.Der Flug nach Los Angeles startet pünktlich und vier Stunden später landen wir dort. Nochmal eine Stundespäter gehen wir dann für 55 Minuten wieder in die Luft, um „zurück“ zu unserem Endziel Las Vegas zufliegen. Statt wie geplant um 14 Uhr kommen wir hier nun um 20 Uhr Ortszeit an. Der ganze Spass hat uns also einen halben Urlaubstag gekostet. Diese Tatsache und die Erwartung, dassunser Gepäck verloren gegangen ist schlägt natürlich auf die Laune. Doch als wir auf den United BaggageService Schalter zukommen sehen wir schon von weitem unsere drei Gepäckstücke. Was für eineErleichterung!Bei Alamo ist um diese Uhrzeit am Wochenende natürlich auch nicht mehr viel zu holen. Gerade vier FullsizeSUV stehen zur Auswahl: Zwei Saturn Outlook, ein Dodge Durango und ein Nissan Pathfinder. Die Outlookfallen wegen zu geringer Bodenfreiheit aus, den Durango hatten wir die letzten drei Urlaube, also fällt dieWahl auf den Japaner, der auch als einziger über Geländeuntersetzung verfügt. Er sollte sich im Verlauf derReise als genau die richtige Wahl herausstellen.Als wir um 22 Uhr im Encore einchecken sind wir seit 26 Stunden auf den Beinen. Wir bekommen ein2Queenbed Zimmer im 24. Stock mit Stripview, was wir morgen aber gegen ein King-Zimmer tauschenwerden. Wir machen uns kurz frisch und lassen nach einem solchen Tag den Abend bei einem kühlenBudweiser am Blackjack-Tisch ausklingen. Passend zum Tag natürlich ohne Erfolg. Um 0:30 Uhr fallen wirvöllig erledigt ins Bett.Hotel: Encore / Las Vegas, NVGefahrene Meilen: 72. Tag: Las Vegas, NV“Shop all day, play all night”Eine Stunde bevor der Wecker klingeln sollte wachen wir ausgeschlafen um 7 Uhr auf. Die Nacht war sehrerholsam und auch mehr als erforderlich nach dem ganzen Flugstress. Sofort reißen wir die Vorhänge auf undgenießen den Blick auf den Strip. Nach einem großen Kaffee machen wir uns auf den Weg zum Walmart, umWasser, Coke und Budweiser einzukaufen. Es sind schon 90 ° F, aber diese 24h-Hitze gehört ja zu Vegas dazu. Auf dem Strip hat sich in dem einen Jahr seit unserem letzten Besuch einiges getan: der Bau vom City Centerist sehr weit vorangeschritten und die Erweiterung des Planet Hollywood ist auch fast fertig.Da der Himmel nach Regen aussieht, entscheiden wir uns heute einen Shopping-Tag im Premium Outlet und inder Fashion Show Mall einzulegen. In Abwandlung des Vegas Biker-Mottos „Ride all day, play all Night“ stellenwir den Tag heute also unter obige Überschrift. Zu dem ursprünglichen Motto kommen wir dann morgen.Ed Hardy ist jetzt auch hier allgegenwärtig und in beiden Locations vertreten – und so ist das hier einTreffpunkt deutscher Touristen. Tatsächlich regnet es nun auch ein wenig, unsere Entscheidung war alsorichtig. Wir bringen ein paar volle Tüten ins Hotel und sehen, dass wir eine Message haben: Unser neues Zimmer istfertig und so ziehen wir 14 Stockwerke tiefer in unser Zimmer mit Kingsize-Bett und abgetrenntemWohnbereich. So ein Umzug funktioniert ohne die Rezeption zu sehen, die Zimmerkarte wird einfach für dasneue Zimmer frei geschaltet.Zum Essen gehen wir heute ins Planet Hollywood im Caesar’s. Von hier ist es nämlich nicht weit zu FatTuesday, wo wir uns einen 190 Octane holen und damit über den Strip schlendern.Es muss an diesem und den paar Budweisern liegen, dass wir auch heute wieder im Casino vom Mirage &Encore überhaupt kein Glück haben. Als meine Frau dann in gefühlt zwanzig Sekunden 20 $ an einem 1 CentSlot verbrennt ist das für uns das Zeichen ins Bett zu gehen. Im Fernsehen schauen wir noch ein bisschenBaseball auf ESPN in High Definition. Was für ein Bild, wird Zeit dass sich das auch endlich in Deutschlanddurchsetzt!Hotel: Encore / Las Vegas, NVGefahrene Meilen: 233. Tag: Las Vegas - Lake Mead - Valley of Fire SP - Las Vegas“Ride all day, play all night”Caros Kopf bestraft sie heute Morgen für den 190 Octane und diverse Budweiser. Eine kalte Dusche und einKaffee sorgen aber schnell für Besserung. Wir verlassen das Hotel in Richtung Harley Davidson. Hier wollenwir uns für 24 Stunden ein Bike mieten. Damit es meine Frau auch bequem hat soll es ein 2-Zimmer/Küche/Bad-Moped werden. Tom führt uns durch das Riesenangebot und wir entscheiden uns für einepechschwarze Street Glide.Nachdem ich ihm noch kurz seine „Lap“ gegeben habe fahren wir mit quietschenden Reifen vom Hof. AmEingang zur Lake Mead NRA kaufen wir uns noch unseren Nationalparkpass und wollen dann mal schauen wieweit die Brückenbauarbeiten am Hoover Dam vorangeschritten sind. Hier hat sich einiges getan, eigentlichfehlen nur noch die Fahrbahnen über dem Bogen. Es ist verdammt heiß heute, 110° F. Da in Nevada leiderHelmpflicht besteht läuft der Schweiß darunter in Strömen. Das mitgenommene Wasser in den Seitentascheneignet sich mittlerweile auch nur noch zum Kochen. Über den menschenleeren Lakeshore Drive fahren wir insValley of Fire.Es ist nun schon später Nachmittag, als wir hier ankommen. Bei den White Domes vertreten wir uns kurz dieBeine. Heute sind wir mal nicht zum Wandern hier, sondern benutzen das VoF vielmehr als wunderschönenBackground für unseren Ritt. Mit dem Bike durchs Rainbow Valley zu cruisen macht unheimlich Spaß. Der untergehenden Sonne entgegen fahren wir dann Richtung I-15. Mit 75 mph auf der Interstate und nureiner Nussschale auf dem Kopf zieht es uns alle Falten aus dem Gesicht. Das ist nun nichts was man jeden Tag haben muss, sorgt aber dafür, dass wir um 20 Uhr wieder im Hotel sind, um aus den verschwitzten undstaubigen Klamotten zu kommen und kurz zu duschen.Dann sitzen wir wieder auf. Es soll heute stilecht zum Essen ins Harley Davidson Cafe auf dem Strip gehen.Hier haben wir ja schon viele Staus erlebt, aber heute geht es gar nicht. Vor dem City Center wird es einspurig. Nach sage uns schreibe 1,5 Stunden „Motorradstehen“ kommen wir völlig entnervt an unserem Zielan. Essen und Service hier sind nichts was wir empfehlen können und so wird es nicht der erhoffte Ausklangeines wunderschönen Tages.Auf dem Rückweg umfahren wir den Stripweitläufig und schauen uns bei der Gelegenheit noch kurz das HardRock Hotel und das Hofbräuhaus an. Davor treffen wir einen nicht mehr ganz nüchternen jungen Mann, derunbedingt in Deutschland bekannt werden möchte. Diesen Gefallen tun wir ihm hiermit. „Play all night“ muss heute leider wegen akuter Müdigkeit ausfallen. Um 1 Uhr geht es fix und fertig ins Bett.Hotel: Encore / Las Vegas, NVGefahrene Meilen: Auto 7 / Motorrad 206